Unter Dolmetschen versteht man die mündliche Übertragung eines gesprochenen Textes in eine andere Sprache. Dabei unterscheidet man mehrere Dolmetschtechniken, die sich für unterschiedliche Anlässe eignen:
Simultandolmetschen
Beim Simultandolmetschen werden Redebeiträge fast in Echtzeit übertragen. Dies erfordert höchste Aufmerksamkeit
und Konzentration. Deshalb arbeiten in der Regel mindestens 2 Simultandolmetscher zusammen in einer schallisolierten Dolmetschkabine, die sich regelmäßig abwechseln und gegenseitig
unterstützen.
Einsatzgebiete:
mehrsprachige Veranstaltungen, Konferenzen, Tagungen, Verhandlungen, Shows, Galas usw.
Konsekutivdolmetschen
Beim Konsekutivdolmetschen erfolgt die Übertragung längerer
Redeabschnitte zeitversetzt meist anhand von Notizen (mit einer speziellen Notationstechnik) nach dem Vortrag des Originaltextes. Die Zahl der
erforderlichen Konsekutivdolmetscher ist vom Schwierigkeitsgrad und der Einsatzdauer abhängig.
Einsatzgebiete: Tisch- und Begrüßungsreden, bilaterale Verhandlungen, feierliche Anlässe (Festreden), Vorträge, Führungen usw.
Wegen der nachträglichen Verdolmetschung ist – im Vergleich zum Simultandolmetschen – etwa die doppelte Zeit einzuplanen.
Gesprächsdolmetschen
Beim Gesprächsdolmetschen (Sonderform des Konsekutivdolmetschens) werden kürzere Textpassagen in Gesprächssituationen zeitversetzt und abschnittsweise in eine andere Sprache
übertragen.
Einsatzgebiete: Verhandlungen am „Runden Tisch“, technische Gespräche (Maschineneinführungen), Tischgespräche usw.
Flüsterdolmetschen
Beim Flüsterdolmetschen handelt es sich um eine Sonderform des Simultandolmetschens, die sich nur für bestimmte Situationen eignet. Hierbei steht/sitzt der Flüsterdolmetscher hinter (oder neben)
der Person, für die gedolmetscht wird, und flüstert dieser die Verdolmetschung der Redebeiträge zu. Wie beim Simultandolmetschen wird mit mindestens 2 Konferenzdolmetschern gearbeitet – und das (aus
Gründen der Akustik und im Interesse der anderen Teilnehmer) für einen oder höchstens zwei Zuhörer.
In besonderen Fällen – wie bei Werksführungen, Stadtbesichtigungen usw. – kann mit Personenführungsanlagen auch für kleinere Gruppen gedolmetscht werden. Sie eignen sich jedoch nicht als Ersatz für
Dolmetschkabinen im Rahmen größerer Veranstaltungen (Störeffekte durch gleichzeitig sprechende Redner und Dolmetscher sowie sonstige Hintergrundgeräusche).
Alle Definitionen mit freundlicher Genehmigung des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer e. V.